Montag, Dezember 20

Bircher deluxe

Getreideflocken, Cornflakes, Nüsse, Früchte... Ich liebe Müsli. Morgens, Mittags, Abends und überhaupt. Langweilig wirds nie, denn es gibt unzählige Variationen sein Müsli zu genießen.

Dass Müsli nicht nur was für Milchbubis ist, erkannten drei Studenten. Am Weg zum Badesee hatten sie die zündende Idee: Customized Müsli. Heute lassen Kunden aus ganz Europa die Kassen der drei Passauer klingeln.

Und auch mich besucht regelmäßig der DHL-Lieferant mit einer neuen Ladung. Wenige Klicks auf mymuesli.com genügen. Jeder kann hier sein Müsli aus zig verschiedenen biologischen Zutaten mixen und die Kreation benennen.

Mein Bircher Deluxe besteht aus Kleinblatt-Haferflocken, jeder Menge grüner Rosinen und Pekanüssen. Nach Lust und Laune klick ich mir noch Cranberries, Pistazienkerne, Zedernnüsse oder was mir sonst so einfällt in die Box.

Heute hatte ich zufällig Bananenmilch übrig. Ich wollte schon immer mal Müsli in Fruchtmilch probieren - die ideale Gelegenheit. Dazu kommt noch ein fein geriebener Apfel. Die Jungs von MyMüsli empfehlen Boskoop - nie gehört. Bei mir kommt Gala in die Schüssel. Noch etwas frische Milch, damits nicht zu süß wird - fertig! Der Geschmack überzeugt. Herrlich süß, frisch, fruchtig und gehaltvoll. Der Aufwand lohnt sich.

Samstag, Dezember 18

Eieiei... Wo ist es denn?

Wer sagt denn, dass zum Omelette unbedingt Eier gehören! Die Pilz-Tomaten-Käse Kombo glänzt auch ohne. Und wegen des hohen Fettgehalts sogar sprichwörtlich. Wen kümmerts, so lange es so herrlich schmeckt.

In die heiße Pfanne kommen Öl, Lauchringe und - wer hätte das gedacht - klein geschnittene Tomaten und Champignons. Dazu noch Salz, weißer Pfeffer und etwas Pizzagewürz. Das kann übrigens auch nach eigenem Geschmack aus Majoran, Oregano, Basilikum, Rosmarin, Salbei und Bohnenkraut gemischt werden. Das krönende Finale bildet der Käse, der großzügig verteilt wird und über der Hitze schmilzt.

Hmmmm.... Die Käsefäden ziehen sich schon, und dazu knackt das Knäckebrot. Dank Web 2.0 könnte man das übrigens sogar schon online, zB bei amazon.com, bestellen.

Mittwoch, Dezember 15

Besoffene Kokosnuss

Heute Abend will ich dem kalten, stürmischen November entfliehen und ab ins Paradies. Einen Flug kann ich schlecht chartern, also hole ich mir das caribbean feeling nach Hause.

Ich nehme eine Kokosnuss, höhle die drei Einkerbungen aus und gieße das Wasser ab. Ich schließe meine Augen und rieche bereits einen Hauch von Karibik. Entspannung wird der Cocktail bringen, den ich jetzt in die Nuss fülle.

1 Teil Bacardi, 2 Teile Batida de Coco, 3 Teile rosa Grapefruitsaft und 2 Teile Milch mixe ich mangels Shaker mit dem Stabmixer schaumig. Süß, fruchtig, frisch - so schmeckt das Paradies. Ich serviere die besoffene Nuss mit zwei Strohhalmen und Kopfkino sei Dank höre ich sogleich das Meer rauschen.

Samstag, Dezember 11

Das Salz in der Suppe

Es gibt zumindest einen Grund, warum ich Fertigprodukten nie ganz abschwören will: Suppengewürz! Nicht umsonst wird dem Gewürz auch die fünfte Geschmacksrichtung Umami zugeschrieben. Das Streugewürz ist das Tüfpfelchen auf dem I. Und auch in meiner Linsensuppe darf es nicht fehlen.

Rote Linsen eignen sich perfekt für den Suppentopf. Kein Einweichen + kurze Kochzeit = Ruckzuck fertig. Sie wurden nämlich schon von der harten Schale befreit. Hygienefreaks wie ich spülen die Linsen ab. Wer darauf keine Lust hat, wird deshalb aber auch nicht krank - Erreger in Staub und Schmutz werden ohnehin gut durchgekocht :).

Linsen enthalten wie andere Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen und Co.) jede Menge Eiweis. Außerdem punkten sie mit jeder Menge Mineralstoffe und Spurenelemente. Vegetarier aufgepasst! Das pflanzliche Eisen ist nicht annähernd so gut verwertbar ist wie jenes in einem saftigen Stück Steak.

Die Linsen gebe ich mit Suppengewürz, zB von Alles Bambus, frischen Karottenstückchen und Wasser in den Kochtopf. Nach nur zehn Minuten zerfallen die Linsen bereits. Höchste Zeit sich zum Löffeln bereit zu machen. Jetzt fehlen nur noch Kräuter und Muskat.

Ich liebe den Duft, den die ätherischen Öle der frisch geriebenen Muskatnuss entfalten. Dem Gewürz wird übrigens eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Man verwendet es sogar als Rauschmittel und Hynotikum. Die so genannte Biodroge ist aber alles andere als harmlos. Während der Schwangerschaft führen überhöhte Dosen sogar zum Abort. Aber wie Paracelsus anno 1538 schon gesagt hat: Dosis facit venenum. Man kann sich sogar mit destilliersten Wasser umbringen, wenn man nur genug davon trinkt.



Mittwoch, Dezember 8

Fruchtsuche im Jogurella

Du liebst Erdbeerjogurella, beerigen Obstgarten, Lagnese Kirscheis... Lass es dir schmecken, und die Schildläuse gleich mit. Denn weder irgendwelche Beeren noch Kirschen zaubern die schöne Farbe sonder der organische Farbstoff Karmin. Dreimal dürft ihr raten, woraus der hergestellt wird.

Eigentlich keine große Sache. Wir kommen ohnehin kaum an Geschmacksverstärkern, Aroma- oder Farbstoffen vorbei. Und dann lieber organisch als synthetisch. Aber schmecken diese Fruchtmilcherzeugnisse, die niemals Obst gesehen haben, wirklich? Es geht doch nichts über frisches Naturjoghurt mit gestückelten, pürierten oder gestampften Früchten. Honig, Ahornsirup, Kräuter, Zitronensaft, Zimt, Rum, Batida de Coco... die Liste der Geschmacksverstärker in meiner Küche ist schier unerschöpflich.

Und doch gibt es sie, die Frischfruchtverschmäher, die das künstlich schmeckende Zeug lieben. Unverständlich. Selbst in der kalten Jahreszeit, wenn Obst Mangelware ist, weiß ich mir mit Trockenfrüchten und Tiefkühlkost zu helfen.

Aber obwohl ich Verfechter von frisch bereiteten Milchmixprodukten bin, war ich bis vor kurzem überzeugt, dass das künstliche Pendant trotzdem genießbar wäre. Immerhin arbeiten viele Wissenschaftler und Experten an den Produkten. Doch auch die können offensichtlich einen schlechten Tag haben.

Denn was die Entwickler von Dr. Oetcker geritten hat, als sie ihr Paradiescremepulver gemischt haben, ist fraglich. Die Creme ist weder paradiesisch noch fruchtig noch genießbar. Sozusagen der Gipfel des Ekels. Ich war überzeugt ich hätte die Paradiescreme falsch zubereitet. Dabei braucht man bloß das Pulver mit Milch aufschlagen. Die kampferprobten Abnehmer waren aber begeistert von der blaßrosa Creme.

Diese und andere Kostverächter dürfen sich ab sofort zu einer Competission anmelden. Frisches Fruchjoghurt, Beerenmousse und Co. sind einfach nicht zu toppen was jeden Aufwand mehr als rechtfertigt!

Sonntag, Dezember 5

Kürbis & Curry

Ob gebraten, als Suppe oder Eintopf - Im Herbst kann ich mir den Kürbis nicht aus meiner Küche wegdenken. Solls besonders schnell gehen, kommt er mitunter ganz schlicht als KürbisCurryTopf daher. In 10 Minuten steht ein Essen am Tisch, das von innen wärmt.

Zuerst gehts ans Schneidebrett: Für ein bis zwei Portionen reichen eine Knolle Chinesischer Knoblauch (der ist milder und doch aromatisch), etwas frischer Ingwer, eine weiße Zwiebel und ein kleiner Hokkaido-Kürbis. Diese Sorte kann übrigens samt Schale grob gewürfelt werden. Wer die Kerne nicht entsorgen will, kann sie rösten, ziehen oder zu einer Gesichtsmaske verarbeiten. Wies geht findet ihr hier.

Die kleingehackten Scharfmacher kommen gemeinsam mit etwas Rapsöl in den heißen Topf. 1 TL Currypulver röste ich kurz mit. Sonnentor bietet dafür eine tolle Gewüzmischung an. Achtung! Bei zu viel Hitze wirds bitter. Mit dem Kürbis kommt etwas Suppe und Zitronensaft in den Topf. Deckel drauf und bei geringer Hitze kochen lassen.

Wenn die Kürbisstücke den Bissfest-Test bestehen, nehm ich den Topf vom Herd. So schmeckts besser als zu Tode gekocht. Außerdem bleiben mehr Beta-Carotin, Vitamin C, Kalium, Antioxidantien und Co. erhalten. Meistens erwische ich zu viel Flüssigkeit. Dann lasse ich den Kürbis noch kurz ohne Deckel ziehen. Das Zeug dickt wie von Geisterhand. Abgeschmeckt wird mit Salz und Chilliflocken. An frischen Kräutern nehm ich im Winter alles was ich kriegen kann, und wenns tiefgekühlt ist. Kürbiskerne und andere Samen schmecken auch prima dazu.

Hokkaidos können übrigens auch roh gegessen werden. Werde euch demnächst von meinem ersten Selbstversuch berichten. Mutige können sich freiwillig als Testesser bei mir melden.

Mittwoch, Dezember 1

Harte Schale, weicher Kern

Seitdem ich ein kleines Kind war, wollte ich schon immer eine Kokosnuss knacken, ihr Wasser trinken und ihr Fleisch kosten. Nun habe ich diese Neugier endlich gestillt. Ich ging zum Markt, griff nach der schönsten und größten Nuss und schüttelte sie. Es gluckert, perfekt - gekauft!

Phase 1, knacken, war besonders spannend. Zuerst kratze ich mit der Messerspitze eines der der Löcher an der Kopfseite aus. Das ging überaschend einfach. Mit dem Wasser konnte ich ein ganzes Glas füllen.

Phase 2, der Geschmack war dann schon viel ernüchternder. Neben einem leichten Kokosaroma machte sich da eine herbe Note breit. Lieber weiter zu Phase 3.

Ich setze ein Messer mit harter Klinge an die Naht der Nuss. Durch leichtes Klopfen erzeugte ich alle drei cm einen Spalt, bis die Nuss auseinderbrach. Das Fruchtfleisch lässt sich spielend abschneiden. Das feste Fleisch ist etwas süßer und nicht ganz so herb wie das Wasser, aber ganz überzeugt bin ich immer noch nicht.

Immerhin enthält die große, borstige Nuss viele gesunde Nährstoffe. Falls ich irgendwann im Paradies strande, könnte ich mich wochenlang von ihr ernähren ohne Mangelerscheinungen zu leiden. Zumindest sofern ich sie dann knacken kann. Erinnerst du dich an den Film "Der Untergang". Bei den letzten Szenen wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ein polnischer Jude (?!), der kurz vorm Verhungern war, schleppte Dosenfutter mit sich, und fand nichts sie zu öffnen.

Zurück zur Kokosnuss: Zum Anrichten und Dekorieren sind die Schalen top - ob Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert. Die Kokosnuss verleiht jedem Anlass eine besondere Note. Gut das jeder Tag ein Grund zu feiern ist.